Am vergangenen Dienstag hielt Dr. med. Mercedes Ogal, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, im Rahmen des KiBiZ-Dialogs im vollen Burgbachsaal ein Impulsreferat zum Thema Schlaf. Das interessierte Publikum aus Eltern, Tageseltern und pädagogischen Fachkräften erhielt Einblicke in das Fachwissen und die praktischen Erfahrungen der Expertin. Im Anschluss an das Referat, konnten individuelle Fragen weiter vertieft werden.
11. November 2024
KiBiZ Dialog 2024 – «Wie viel Schlaf braucht (m)ein Kind?»
Fast allen Eltern mag die Situation bekannt vorkommen. Eben gerade eingeschlafen, müde nach dem Lichtschalter tastend, um nach dem nun weinenden Kind im Nebenzimmer zu schauen. Ob der Magen knurrt oder es doch die Wasserleitung war, die Ihr Kind morgens um zwei Uhr aus dem Schlaf gerissen hat?
Die Schlafgewohnheiten, die wir als Kinder zeigen, bleiben oft auch im Erwachsenenalter bestehen. Es gibt sowohl Lang- als auch Kurzschläfer, der individuelle Schlafbedarf variiert von Mensch zu Mensch. Ein Kurzschläfer-Baby benötigt etwa 10 bis 11 Stunden Schlaf, während ein Langschläfer-Baby 16 bis 18 Stunden schläft. Ein spürbarer Unterschied im Alltag, für das Kind sowie für die gesamte Familie. Wichtig also, die Schlafgewohnheiten des eigenen Kindes zu kennen.
Eine Schlafanalyse verschafft Klarheit. Über einen Zeitraum von mindestens 10 Tagen sind die Schlaf- und Wachphasen zu beobachten und festzuhalten. Zu welcher Zeit schläft das Kind ein, wann erwacht es, wann trinkt, schreit, spielt es. Anhand dieses Schlafprotokolls wird nun sichtbar, wieviel Stunden ein Kind innert 24 Stunden insgesamt schläft – besser gesagt, wieviel Schlaf das Kind durchschnittlich benötigt. Nun ist es die Aufgabe der Eltern, einen möglichst für alle Betroffenen passenden Rhythmus zu finden.
(Guter) Schlaf ist wichtig, denn dabei lernen und verarbeiten wir. Um Energie effizient zu nutzen, sind regelmäßiger Schlaf und Pausen entscheidend. Das Energiemanagement basiert auf einem natürlichen Rhythmus von Hoch- und Tiefphasen. Werden diese bewusst wahrgenommen und genutzt, kann die Leistungsfähigkeit gesteigert und Erschöpfung vermieden werden. Doch was wirkt sich denn so besonders auf den Schlaf aus? Geräusche von Leitungen, aus Nebenräumen oder der Quartiersstrasse können den Schlaf eines Kindes stören. Die Raumgestaltung spielt eine Rolle, Farben sowie die Positionierung des Bettes. Und auch wichtig, digitale Geräte gehören ausgeschaltet oder ausserhalb des Schlafzimmers deponiert, bereits 1-2 Stunden vor dem zu Bett gehen.
Jedes dritte Kind hat Schlafprobleme; ob nun Einschlaf- oder Durchschlafprobleme, Nachtschreck oder Albträume. Es ist wichtig frühzeitig Unterstützung und Beratung zu suchen, bevor man sich überfordert fühlt oder an seine Grenzen stösst. Akupunktur, entspannende Düfte, Tee, Hypnose bis hin zu einer Melatonin-Behandlung - die Unterstützungsmöglichkeiten sind vielfältig. Sich und seinem Kind ein individuelles Ritual zu schaffen, kann den Schlafprozess deutlich verbessern. Ein Rhythmus und Gleichgewicht zu finden ist entscheidend, für Kind und Eltern.
KiBiZ dankt den 170 Teilnehmenden für ihr Interesse und freut sich bereits auf den nächsten KiBiZ Dialog am Donnerstag, 27. November 2025 – save the date – es lohnt sich.
Zug, 11.11.2024
KiBiZ Kinderbetreuung Zug
Bei Fragen stehen Ihnen karin.geissmann@kibiz-zug oder daniel.kilchmann@kibiz-zug.ch per Mail oder unter 041 712 33 23 zur Verfügung.